Friederike Roth, geboren am 6. 4. 1948 in Sindelfingen, studierte in Stuttgart Linguistik und Philosophie. Ihr Studium beendete sie 1975 mit einer Dissertation über Georg Simmels ästhetische Untersuchungen. Danach lehrte sie drei Jahre in Esslingen am Neckar Anthropologie und Soziologie an der Fachhochschule für Sozialwesen. Seit 1979 arbeitet sie als Hörspieldramaturgin beim Süddeutschen Rundfunk bzw. Südwestrundfunk in Stuttgart. Sie ist Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland.
* 6. April 1948
von Olaf Kutzmutz
Essay
Schreiben bedeutet für Friederike Roth, “ein bißchen Gott spielen am Schreibtisch”. Und diese schöpferische Kraft hat die Autorin und Hörspieldramaturgin in verschiedenen Genres erprobt: in Dramen, Gedichten, Prosa-, Film- und Hörspieltexten. Wer einen roten Faden in diesen Werken sucht, findet ihn am ehesten in den bevorzugten Themen Liebe, Kunst und Tod, die Roth jeweils mit einer kritischen Sensibilität für das Sprachmögliche vorstellt. Ihren stets abwägenden und staunenden Umgang mit Sprache hat Roths Studium der Philosophie und Linguistik geweckt und gefördert.
Besonders deutlich demonstrieren Roths feines Gespür für Sprache ihre “minimalerzählungen” (1970), die zwischen theoretischer Selbstvergewisserung und Kunstübung oszillieren. Nachdem Roth Gedichte und Filmtexte in der Studentenzeitschrift der Universität Stuttgart veröffentlicht hatte, legte sie gemeinsam mit Gabbo Mateen dieses erste schmale Buch vor. Die dort versammelten sechs Kurztexte Roths ...